Mitteldeutsche Zeitung: zu Geldpolitik

Im März wird die Europäische Zentralbank (EZB) auf
Druck ihres Präsidenten Mario Draghi ihre Geldpolitik weiter
lockern. Weidmann lehnt dies ab, weil er die Risiken des billigen
Geldes höher einschätzt als dessen Nutzen. Doch die Ära mit extrem
niedrigen Inflationsraten hält so lange an, dass die Gefahren
wachsen. Wenn sich das Gefühl in den Köpfen den Menschen festsetzt,
dass sich an diesem Zustand auf absehbare Zeit nichts ändert, wird es
bedrohlich. Dann frisst sich die gefürchtete Deflation ins Herz der
Wirtschaft. Die Anzeichen dafür mehren sich. So sinken die Zinsen,
egal ob für deutsche Staatsanleihen oder für Baukredite, wieder auf
unnatürlich niedrige Niveaus. Zu Recht lässt Weidmann ab von der
persönlichen Konfrontation mit Draghi, die allen nur geschadet hat.
Die sachlichen Auseinandersetzungen über die richtige Geldpolitik
dürften aber eher härter werden.

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