Dass die Abgeordneten dennoch mit gewaltiger
Mehrheit für eine viermonatige Fristverlängerung stimmten, hat
jenseits wilder Revolutionsträume der Linkspartei gute Gründe. Viele
Reden spiegelten zwar Unbehagen. Aber sie machten auch deutlich, dass
es in Wirklichkeit um viel mehr geht als um die 60 Milliarden Euro,
mit denen Deutschland haftet. Die wären im Falle eines Euro-Austritts
verloren. Und mehr: Der gesamte Zusammenhalt der EU stünde beim
„Grexit“ auf dem Spiel. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass im Sommer
ein drittes Hilfspaket nötig wird. Athen sollte sich vom klaren Votum
des Bundestags nicht täuschen lassen: Ein erneutes Ja wird angesichts
der öffentlichen Stimmung ungleich schwerer zu erreichen sein.
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