Mitteldeutsche Zeitung: zu Homo-Ehe

Um die Ehe, hört und liest man allenthalben, sei es
schlecht bestellt. Der Gesetzgeber beraube sie ihrer letzten
rechtlichen Privilegien. Nicht nur will er sie eingetragenen
Lebensgemeinschaften gleichstellen, er rüttelt auch an ihrem
Exklusivrecht, dem Ehegattensplitting, das er auf
gleichgeschlechtliche Partnerschaften ausdehnen will. Tatsächlich hat
die Ehe als Lebensgemeinschaft an Bedeutung gewonnen. Nicht nur
werden seit 2008 wieder mehr Ehen geschlossen. Auch eingetragene
Lebensgemeinschaften gäbe es wohl kaum, wenn die Idee sich überholt
hätte. Sie hat sich gewandelt, ihren Kern aber, das Versprechen,
füreinander einzustehen, bewahrt. Bis heute aber begünstigt das
Steuersystem mit der Ein-Verdiener-Ehe ein Familienmodell, das im
Bürgerlichen Gesetzbuch bis 1976 überdauert hatte: die
Hausfrauenehe.

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