Mitteldeutsche Zeitung: zu kritischen Professoren und dem Euro

Der Disput ist angetan, die geringe Achtung für
Wirtschaftsprofessoren weiter zu schmälern. In der Tat hat sich die
Ökonomen-Zunft vor der Weltfinanzkrise nicht mit Ruhm bekleckert,
weil sie kollektiv die Gefahren verschlief. Diesmal liegt der Fall
anders. Meinungsverschiedenheiten sind den Wissenschaftlern kaum
anzulasten. Ihre Disziplin kennt keine endgültigen Wahrheiten,
sondern nur das Abwägen der Argumente. Auch Merkel trägt die
Milliarden ja nicht mit Begeisterung nach Brüssel, sondern weil sie
den Gewinn durch eine Euro-Stabilisierung für gewichtiger hält als
die Kosten der Rettung. Allerdings ist der Protestaufruf kein
Beispiel für einen gelungenen Debattenbeitrag. Weder enthält er neue
Argumente noch tiefe Einsichten.

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