Mitteldeutsche Zeitung: zu Münchner Sicherheitskonferenz

Die Münchner Sicherheitskonferenz unterliegt einem
zweifachen Irrtum. In aufgeregten Live-Berichten wird das jährliche
Klassentreffen der Transatlantiker zum „wichtigsten Gipfel der
Sicherheitspolitiker der Welt“ hochstilisiert, was in einem seltsamen
Gegensatz steht zu wirklichen diplomatischen Spitzenveranstaltungen
wie etwa der jährlichen UN-Plenumswoche in New York. Der zweite,
vielleicht tiefgreifendere Irrtum besteht in dem Glauben, dass die
transatlantische Wertegemeinschaft, die sich Jahr für Jahr für ein
Wochenende in München versammelt, die Geschicke dieser immer
unübersichtlicheren Welt überhaupt maßgeblich prägen kann. Die
wichtigsten Themen in diesem Jahr hießen Syrien, Iran, die
Euro-Finanzkrise und die Sorge um das transatlantische Verhältnis –
was ziemlich genau den Fragestellungen vor zwölf Monaten entsprochen
hat. Getan hat sich auf all diesen Feldern wenig bis gar nichts.

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