Mitteldeutsche Zeitung: zu Niedersachsen

Die erste Erkenntnis ist, dass ein gutes
Wahlergebnis nicht unbedingt nur Jubel auslösen kann. Die FDP hat
die Fünf-Prozent-Hürde zwar deutlich übersprungen, doch nicht aus
eigener Kraft. Die Zweitstimmen-Kampagne der CDU für den Erhalt einer
schwarz-gelben Landesregierung in Hannover hat Wirkung gezeigt: Der
FDP hat sie Stimmen gebracht und der CDU hat sie viele Stimmen
gekostet. Ein toller Sieg sieht anders aus. Die Notwendigkeit von
Leihstimmen macht deutlich, dass die FDP unter einem
Bundesvorsitzenden Philipp Rösler in Niedersachsen und darüber hinaus
schwächelt. Deshalb ist auch das hohe FDP-Ergebnis keine Garantie
dafür, dass Rösler sein Spitzenamt nun behalten kann. In der Partei
wird es sicher rumoren, so wie in den vergangenen Wochen. Und der
Koalitionspartner CDU und Kanzlerin Angela Merkel werden mit Blick
auf die Bundestagswahl im September zunehmend Druck auf die FDP
ausüben, und fordern, dass die Liberalen endlich wieder auf eigenen
Füßen stehen.

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