Mitteldeutsche Zeitung: zu Piraten

Oh, dachte das deutsche Wahlvolk verzückt. Wie nett.
Mal was anderes. Und es vergaß für einen Augenblick seinen
Politikverdruss und schickte Piraten 2011 und 2012 in vier Landtage.
Und die Piratenpartei, trunken vor Glück, wuchs und wuchs. Viele
dachten schon: Wir sehen uns bald im Bundestag. Zieht euch warm an,
ihr korrupten Langweiler von den etablierten Parteien. Aber bald
wusste, wer Augen im Kopf und Ohren dran hat: Die Piraten sind gar
keine besseren Politiker, sie sind überhaupt keine. Sie hocken hinter
ihren Laptops, sie reden und reden, aber sie wissen oft nicht einmal,
worüber. Es wurde nichts mit dem Bundestag. Als erste erwachten
viele Vorstandsmitglieder und liefen der Partei davon. So wie zuletzt
mal wieder drei. Sie wissen: Die Piraten, das war einmal. Klarmachen
zum Ändern – der Slogan hat nie gestimmt. Richtiger wäre: Klarmachen
zum Ende.

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