Experten haben früh auf die Probleme der Rente mit
63 hingewiesen: Sie begünstigt fast nur Männer, die als Facharbeiter
ohnehin relativ gut versorgt sind. Sie wäre auf Dauer enorm teuer,
weshalb die Koalition sie nun auf die Geburtsjahrgänge vor 1964
beschränkt hat. Außerdem gilt sie nur für Arbeitnehmer, die nach dem
1. Juli in den Ruhestand gehen. Das führt zu neuen aberwitzigen
Ungerechtigkeiten. Damit nicht genug: Auf Druck der SPD-Linken
sollen auch Arbeitslosengeld-I-Bezieher begünstigt werden, obwohl
dies eine neue Frühverrentungswelle lostritt. Nun stellt sich heraus,
dass diese Zeiten nirgendwo erfasst sind. Es droht also ein Chaos mit
selbst herbei geschafften Kopien und eidesstattlichen Erklärungen.
Dann wird es nicht lange dauern, bis ein Langzeitarbeitsloser, auf
dessen Hartz IV vor 2011 ebenfalls Beiträge entrichtet wurden, auf
Gleichbehandlung klagt – mit guten Erfolgschancen, glauben viele
Experten.
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