Mitteldeutsche Zeitung: zu Sarrazin

Umgefallen ist nicht Sarrazin, sondern die SPD. Sie
wollte die Sache unbedingt vor der Berliner Landtagswahl im September
vergessen machen. Erfolgsaussichten? Gering. Die Sarrazin-Fans werden
ihr den Ausschlussantrag nicht vergessen. Jener Teil ihrer
potenziellen Wähler, der zwischen Rot und Grün schwankt, dürfte kaum
mehr in Richtung SPD neigen. Der klügste Kommentar stammt von Sergey
Lagodinsky: „Ich kann es in einer Partei mit einem Sarrazin
aushalten“, sagte der Initiator des Arbeitskreises jüdischer
Sozialdemokraten zu seinem Parteiaustritt, „aber ich kann es nicht in
einer Partei aushalten, die sich aus Angst vor dem Stammtisch einem
Sarrazin nicht stellen will.“

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Hartmut Augustin
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