Mitteldeutsche Zeitung: zu Schäuble und Merz

Schäuble hat für einen Moment seinen zu
parteipolitischer Neutralität verpflichtenden Posten als
Bundestagspräsident verlassen und ist zurückgeschlüpft in seine alte
Rolle als Strippenzieher der CDU. Das ist stilistisch höchst
fragwürdig, aber jahrzehntelange Übung macht Abstinenz offenkundig
schwierig. Ableiten lässt sich daraus vor allem eines: Das Rennen um
den Vorsitz ist so knapp, dass selbst ein Kandidat, der als Favorit
gehandelt wird, sich Werbetrommler aus der Partei zu Hilfe holt. Ob
Schäubles Auftritt die von ihm erhoffte Wirkung hat, ist fraglich:
Sein Name steht in einer Reihe mit Roland Koch, Franz Josef Jung,
Günther Oettinger. Es ist eine CDU der Ehemaligen, die da antritt, um
einen der Ihren noch mal nach oben zu hieven.

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