Mitteldeutsche Zeitung: zu sexueller Gewalt bei der Bundeswehr

Der Wehrbeauftragte spricht von Einzelfällen. Die
jährlich im Schnitt 80 Ermittlungsverfahren tauchen in seinem
Jahresbericht nicht auf. Der Geschäftsführer des
Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr kassiert die
kritischen Äußerungen seines wissenschaftlichen Direktors ein, obwohl
der eine sehr gründliche Studie vorgelegt hat, die zeigt, dass
Vorgesetzte einschlägige Hinweise viel zu häufig ignorieren. Die
Vorsitzende des Verteidigungsausschusses schließlich lehnt eine
Stellungnahme ab und behauptet, es gebe dafür keine ausreichende
Datenbasis. Hier wird bagatellisiert und tabuisiert. Das wiederum hat
negative Folgen. Denn so lange das Tabu herrscht, werden betroffene
Frauen und zuweilen auch Männer Mühe haben, von ihren Erfahrungen zu
berichten. Deshalb muss das Tabu gebrochen werden.

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