Horst Mahler, der wegen Leugnung des Holocaust und
anderer Propagandadelikte derzeit eine Haftstrafe verbüßt, soll Ende
der 60er Jahre für die Stasi gespitzelt haben. Das fügt, wenn es denn
stimmt, der schillernden Biografie des 75-jährigen Juristen
allerdings nur eine Facette hinzu. Dass die SED großes Interesse
daran hatte, die Bundesrepublik durch die Stasi zu infiltrieren und
zu destabilisieren, ist bekannt. Wenn auch Mahler, damals glühender
Sozialist, sich als Söldner für den Kalten Krieg rekrutieren ließ,
sagt das viel über ihn selber und seine Auftraggeber. Und nimmt dem
68er Protest nicht das Geringste von seiner politischen Legitimität,
die von Konservativen gern in Zweifel gezogen wird.
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