Mitteldeutsche Zeitung: zu Torkameras

Der Fußball-Weltverband hat gestern bestätigt, dass
bei der WM 2014 in Brasilien Torlinien-Technologie zum Einsatz
kommen wird. Diese hilft den Schiedsrichtern, in kritischen Fällen
zwischen Tor oder Nicht-Tor zu unterscheiden. Die Kritiker sind auf
den Plan gerufen. Die einen zweifeln die Funktionstüchtigkeit der
Systeme an, die anderen stört, dass dem Fußball strittige
Entscheidungen und damit Diskussionsstoff und Leidenschaft genommen
wird. Und geradezu absurd argumentiert der europäische Verband Uefa,
dessen Chef Michel Platini vorrechnet, dass die Einführung in
Champions- und Europa-League ja 32 Millionen Euro kosten würde. Was
für ein Argument für zwei Wettbewerbe, in denen die Uefa in dieser
Saison über 1,3 Milliarden Euro an Prämien ausschüttet. Keine Frage:
Eine Einführung der Technologie setzt absolute Funktionsfähigkeit
voraus. Doch wenn die gewährleistet ist, dann muss man in einem von
Kameras voll überwachten Stadion den Schiedsrichtern die Last nehmen,
die einzigen unter Millionen Beobachtern zu sein, die keine
Möglichkeit haben, Spielszenen zu überprüfen.

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