Mitteldeutsche Zeitung: zu US-Wahl und Sandy

Die USA sind das Land des permanenten Pfusches, der
Dauer-Reparatur. Kaum ein Energieversorger kommt nach „Sandy“ auf die
Idee, die Stromleitungen in den Bäumen durch Leitungen unter der Erde
zu ersetzen. Wieso sollte er auch? Die Reparatur der Kabel kostet
weniger als das Vergraben und scheint überdies dem Gesamtprofit des
Unternehmens gut zu tun. Und die Kundschaft sitzt sowieso
gezwungenermaßen geduldsam im Schein einer Kerze da und wartet, bis
das elektrische Licht wieder angeht. Eine Alternative zum lokalen
Stromversorger gibt es nicht, also auch keine Hoffnung auf
Konkurrenz, die das System verbessern könnte. Wo ist da eigentlich
noch der Unterschied zu den in der Geschichte versunkenen Staaten, in
denen das sozialistische Experiment probiert wurde? Im Wahlkampf hat
Präsident Obama einige Male erkennen lassen, dass ihm das Problem
bekannt ist. Doch die Chancen sind gering, dass er in einer zweiten
Amtszeit zu einem erfolgreichen Infrastruktur-Präsidenten wird.

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