Mitteldeutsche Zeitung: zu USA/Wahlen

Es gibt viele Gründe für die Wahlniederlage von
Obamas Demokraten, vor allem ist es die Politikverdrossenheit in
Amerika. Die Wähler sind geradezu angewidert von den Politikern
beider Parteien in Washington. Demokraten und Republikaner blockieren
sich seit vier Jahren in einem Dauerstreit, der dazu geführt hat,
dass das Parlament praktisch seine Arbeit eingestellt hat. Eine
Protestwahl in einem politischen System, das nur zwei Parteien kennt,
führt dann fast automatisch zum Wahlsieg der Opposition. Unabhängig
davon, welchen Beitrag die Opposition zu der Misere geleistet hat. Im
Falle der US-Republikaner war der Beitrag groß, hat sich aber –
paradoxerweise – bei der Wahl ausgezahlt. Das Ergebnis könnte Obama
nun zu faulen Kompromissen mit den Republikanern zwingen. Wie daraus
eine sinnvolle Reformpolitik entstehen soll, ist und bleibt ein
Rätsel.

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