Ernährungsfragen sind längst keine Privatsache
mehr, weshalb die Verantwortung eben nicht am Tellerrand endet. Was
wir essen und wie viel davon, kann nicht naiv als Geschmacksfrage
des jeweils Einzelnen abgetan werden. Wir sind abhängig von einer
gewinnorientierten Nahrungsmittelindustrie, die massive Auswirkungen
auf die Umwelt, unsere Gesundheit und andere Lebewesen hat. Das ist
ein gesellschaftliches Problem und keine Privatangelegenheit. Mit
einem trotzig-simplen „Mein Teller, also entscheide ich“ ist es
einfach nicht getan – gerade, wenn es nicht die eigene Küche ist,
sondern eine Kantine. Doch braucht es wirklich Zwang? Leider ja,
kann das Urteil wohl nur lauten. Ohne sanften Druck vom Gesetzgeber
wird es nicht klappen, das zeigten bereits Diskussionen um
Gurtpflicht oder Rauchverbot. Wir Menschen sind für unbequeme
Wahrheiten viel zu träge.
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