Warum sollen sich Ärzte eigentlich nicht dem
öffentlichen Urteil und damit auch dem Wettbewerb stellen? Die Zeit
der „Götter in Weiß“ ist seit langem vorbei. Patienten wissen um ihre
Rechte und setzen sie auch durch. Das neue Bewertungsportal, wenn es
denn so wie versprochen funktioniert, ist kein Pranger. Es bietet
Medizinern vielmehr einen Anlass, ihre Arbeit selbstkritisch zu
beleuchten und Reserven im Praxisalltag aufzuspüren. Zugegeben, das
ist leicht gesagt. In einem Land wie Sachsen-Anhalt, wo Ärztemangel
herrscht und sich die Patienten in den Wartezimmern drängeln, könnte
es bei aller versprochener Fairness zu ungerechten Bewertungen
kommen. Auf der anderen Seite wird es die ohnehin angespannte Lage
bei „angesagten“ Ärzten noch verstärken.
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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