Mitteldeutsche Zeitung: zum Bahnstreik

Dabei spielt der Faktor Zeit der Bahn in die Karten.
Je länger die Auseinandersetzung dauert, desto näher rückt der 1.
Juli, an dem das Tarifeinheitsgesetz absehbar in Kraft tritt. Dann
wird es der Bahn möglich sein, mit der größeren Eisenbahngewerkschaft
EVG einen Tarifvertrag abzuschließen, ihn dann der kleineren GDL zur
Übernahme anzubieten oder gar überzustülpen. Faktisch wäre die GDL
damit entmachtet. Und die Bahn hätte ihre Ruhe. Die Lokführer stehen
mithin unter Druck, vorher zu einer Lösung zu gelangen. Doch auch die
Bahn hat großes Interesse daran, den Konflikt bald beizulegen.
Schließlich bleiben bis zum Inkrafttreten des Gesetzes noch
viereinhalb Monate, in denen die Lokführer ihre Streiks ausweiten
könnten. Bereits 2007/2008 hatte die GDL einen monatelangen Konflikt
mit der Arbeitgeberseite durchgestanden und für sich entschieden.

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Hartmut Augustin
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