Die heftigsten Skandale des Pontifikats haben ihre
Wurzel in der fehlenden Eignung Ratzingers zum Krisenmanager. Doch
seine Lobhudler werden nicht müde, selbst offenkundigste Schwächen in
heroische Qualitäten umzudeuten. Zum einen ist das so, als lobte man
den Nationaltorwart, dass er zwar keine Elfmeter parieren, aber
wundervolle Fallrückzieher schießen kann. Zum anderen wusste der
„zierliche, betagte Bayer“, so der Publizist Andreas Püttmann,
durchaus weniger zartfühlend und zurückhaltend umzugehen, als dies
jetzt in der Verklärung erscheint. Seine im Grunde ahistorischen,
weltabgewandten Spekulationen und die Zentralperspektive christlicher
Innerlichkeit haben Benedikt daran gehindert, seine Kirche beherzt in
die Moderne zu führen.
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