Mitteldeutsche Zeitung: zum Papst

Mancher in der römischen Kurie hingegen dürfte schon
jetzt frösteln beim Gedanken an die Frischluftzufuhr aus Buenos
Aires. Ein Bischof wie Bergoglio, der sich in der Leitung einer
großen Ortskirche zu bewähren hatte, wird den Apparat kaum laufen
lassen wie bisher. Als Chef der lateinamerikanischen
Bischofskonferenz hat Bergoglio gezeigt, dass er Verbündete sammeln
und Allianzen schmieden kann. Mit den richtigen Leuten an den
richtigen Stellen im Vatikan hat der Mann „vom Ende der Welt“, wie
er sich selbst beschrieb, Chancen gegen Strippenzieher und
Dunkelmänner in der Mitte des katholischen Universums. Es erfährt
allein durch die Wahl Bergoglios eine Achsenverschiebung von
historischer Dimension. Womöglich ist Franziskus deshalb genau der
Papst, den die Kirche jetzt braucht.

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