Dieser Abschluss klingt üppiger als er ist. Er liegt
zwar über der allgemeinen Tarifentwicklung, wird aber relativiert
dadurch, dass die Laufzeit zweieinhalb statt einem Jahr beträgt. Wir
reden also über eine moderate Entwicklung und keinen sprunghaften
Anstieg. Entsprechend zeigten sich die Bundesvertreter der kommunalen
Arbeitgeber auch zufrieden mit der milliardenschweren Einigung. Die
Reaktionen in Sachsen-Anhalt fallen ganz anders aus – aus gutem
Grund. Denn hier befinden sich Kreise, Städte und Gemeinden nach wie
vor in einer teilweise dramatisch schlechteren Lage als das Gros der
Kommunen im Westen. Unsere Kommunen verfügen im Schnitt nur über gut
60 Prozent der Steuereinnahmen der Westgemeinden. Zugespitzt
formuliert: Dieser Tarifabschluss macht vielleicht reiche Kommunen
in Bayern als Arbeitgeber konkurrenzfähiger gegenüber prosperierenden
Firmen – einen Teil der Kommunen in Sachsen-Anhalt hingegen raubt er
die Handlungsfähigkeit.
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