Mitteldeutsche Zeitung: zur Bundestagswahl

Ob Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün – jede dieser
Konstellationen verlangt allen Beteiligten ein hohes Maß an
Kompromissbereitschaft ab. Die Siegerin des Sonntags hat eine
wichtige Vorleistung bereits erbracht. Angela Merkel enthält sich
hartnäckig jeglichen Anflugs von Triumphalismus, der den potenziellen
Partnern einen Vorwand bieten könnte, sich der Verantwortung zu
entziehen. Die Kanzlerin weiß, dass ihr all die schönen Prozente nix
nützen, wenn sie keinen Partner findet. Die Große Koalition wäre
eine bereits erprobte Lösung. Aber Merkel ist die erste Frau im
Kanzleramt. Warum sollte sie nicht die erste Politikerin sein, der es
gelingt, die bürgerliche Politik mit ihren unter Protest von zu Hause
ausgezogenen Kindern zu versöhnen? Denn trotz Jürgen Trittins roter
Programmtünche im Wahlkampf sind die Grünen doch längst
verbürgerlicht. Und die CSU auch. Sie müssen es nur wollen.

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