Mitteldeutsche Zeitung: zur CDU

Ausgerechnet die Partei, die sich als Vertreter der
Wirtschaft und vor allem des Mittelstandes sieht, hat die Chancen der
Internetwirtschaft lange ignoriert. Denn das Neue ist erst einmal
fremd. So bleibt man gefangen. Genau jetzt aber wäre die Zeit für
Orientierung, jetzt, mit einer festen Regierungsmehrheit. Einen
Ausdruck findet das auch anderswo: beim Personal. Im Parteipräsidium
sitzen vornehmlich Sozialpolitiker. Wer Karriere machen will in der
CDU, versucht dies selten über die Wirtschaftspolitik. Das zeigt sich
exemplarisch am bisherigen Junge-Union-Chef Philipp Mißfelder, der
Chancen wie kaum ein anderer zu nutzen weiß: Er macht zumindest im
Parlament nun Außenpolitik. Die Wahl von Jens Spahn ins
Parteipräsidium könnte nun einen anderen Akzent bringen. Im Kabinett
sucht man auf der Unionsseite einen Gegenpol zu Wirtschaftsminister
und SPD-Chef Sigmar Gabriel aber vergebens.

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Hartmut Augustin
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