Mitteldeutsche Zeitung: zur demografischen Entwicklung

In 15 Jahren, sagt die Bertelsmann-Stiftung, wird
eine halbe Million Menschen weniger in Deutschland leben. Geht das
linear so weiter, ist der letzte Deutsche in 2 400 Jahren tot! Gut,
dass wir das nicht mehr erleben müssen. Aber im Ernst: Die
Bertelsmann-Prognose arbeitet mit aufs Komma genauen Zahlen der
Zukunft, als handele es sich um eine Messung. Das erzeugt den
Eindruck von Zwangsläufigkeit, dabei ist das Schöne an Zukunft: Sie
ist nicht in Stein gemeißelt, sondern gestaltbar. Es kann so kommen,
muss aber nicht. Die Prognose hat dennoch einen Wert. Sie zeigt, was
passieren wird, wenn nichts passiert: Drastischer
Bevölkerungsverlust, Überalterung. Das ist nicht erst in 2 400 Jahren
problematisch. Wer wird die Alten pflegen, wenn wir alle alt sind? Es
nützt alles Lamentieren nichts, wir brauchen einfach mehr Kinder.
Durch eine Politik, die Familiengründungen erleichtert.

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Hartmut Augustin
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