Es wäre falsch, den Anschlag auf den Atatürk-Airport
als primär türkisches Problem zu betrachten. Wie alle urbanen Zentren
sind auch die türkischen Angriffspunkte eines internationalen
Terrorismus, dessen Quelle immer häufiger die eines politisierten
Islams ist, der mal minuziös geplant in Brüssel, Paris und Istanbul
zuschlägt oder sich über fanatisierte oder auch nur verstörte
Einzeltäter in Orlando entlädt. Das nach Anschlägen sich
wiederholende Versprechen, den Attacken mit aller zur Verfügung
stehenden Härte zu begegnen, erweist sich gerade angesichts der
schnell aufeinanderfolgenden Anlässe als ein Trauerstrauß der
Ratlosigkeit. Einigkeit, Wehrhaftigkeit, Kooperation und der
Austausch von Informationen sollten das Gebot der Stunde sein.
Europa aber ist gerade mit anderen Dingen beschäftigt. Die Stärke des
Terrors ist auch das Ergebnis einer ausgeprägten Bereitschaft zur
Selbstschwächung.
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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