
Aus der Pressemitteilung der Kanzlei Höltershinken & Kollegen:
Die Zukunft des Automobilzulieferers Innovative Components Technologies GmbH ist gesichert. Rechtsanwalt Stephan Höltershinken, gerichtlich bestellter Insolvenzverwalter des Unternehmens, informierte heute darüber, dass die koreanische Unternehmensgruppe Dongkook Ind. Co. einen Kaufvertrag zur Übernahme des Unternehmens zum 31. August 2013 unterzeichnet habe. Gläubigerausschuss und Gläubigerversammlung hatten zuvor in gerichtlich einberufenen Sitzungen am 29. Juli 2013 einstimmig das Konzept des Insolvenzverwalters gebilligt und dem Verkauf des Unternehmens zugestimmt. „ICT hat einen neuen Eigentümer. Die Zukunft des Unternehmens ist gesichert“, sagte Höltershinken anlässlich zweier Mitarbeiterversammlungen.
Der neue Eigentümer, der sich während der Verhandlungen bereits dem Betriebsrat des Unternehmens vorgestellt hatte, werde sich in Kürze auch den Belegschaften vorstellen, kündigte Höltershinken an. Das Unternehmen wird künftig als KDK Automotive GmbH firmieren. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Dongkook Ind. Co. ist eine weltweit tätige Unternehmensgruppe, die in Asien bereits seit Jahren mit verschiedenen Automobilherstellern kooperiert. Den erfolgreichen Verhandlungen vorausgegangen war ein mehrstufiger M&A-Prozess zur Suche nach einem geeigneten Investor unter der Leitung von Rechtsanwalt Stephan Höltershinken.
In Kooperation mit der international tätigen Unternehmensberatung Mummert & Company wurden in diesem Prozess insgesamt 15 potentielle Interessenten identifiziert. Zum Abschluss der Verhandlungen mit Dongkook Ind. Co., die sowohl in Deutschland als auch in Korea erfolgten, sagte Höltershinken: „Dongkook Ind. Co. war der Wunschpartner. Er kennt die Branche und kann das hohe Know-how von ICT richtig bewerten.“ Scott Park, Präsident & CEO von Dongkook Ind. Co., sagte: „Das Unternehmen ergänzt unser Portfolio sehr gut, zudem haben wir mit dem Erwerb auch unmittelbar Zugang zum europäischen Markt. Das unterstützt unsere Wachstumsziele. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Unternehmens, den Kunden und allen Geschäftspartnern.“
Die erfolgreiche Sanierung des Unternehmens zeichnete sich vor allem durch eine besonders enge Kooperation zwischen Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern aus. „Wir haben von Anfang an auf volle Transparenz gesetzt und das Gespräch mit allen Beteiligten gesucht. Daraus ist ein Höchstmaß an gegenseitigem Vertrauen erwachsen, das letztlich den Sanierungserfolg ermöglicht hat“, sagte Höltershinken. „Nur auf der Grundlage dieses Vertrauens konnten wir den Geschäftsbetrieb dauerhaft aufrechterhalten und auch zahlreiche neue Aufträge gewinnen. Kein Auftrag wurde storniert.“ ICT arbeitet für verschiedene Automobilhersteller in Deutschland und Europa. Höltershinken hatte Kunden und Lieferanten im Gläubigerausschuss regelmäßig über die Verhandlungen informiert: „Die Kunden sind absolut zufrieden mit dem Ergebnis der Verhandlungen, auch weil sie den neuen Eigentümer bereits aus Kooperationen in Asien kennen.“
Höltershinken informierte die Belegschaften an den Standorten in Wächtersbach und Lennestadt heute auch darüber, dass die Zukunftssicherung des Unternehmens seit Antragstellung am 10. Juli 2012 ohne den Abbau von Arbeitsplätzen erfolgte. Auch der Verzicht auf Gehaltsbestandteile oder Urlaubsansprüche war kein Thema im Restrukturierungsprozess, so Höltershinken. Die ICT-Standorte Tachov (Tschechien) und Borja (Spanien) sind von der Insolvenz nicht betroffen und werden ebenfalls von Dongkook Ind. Co. übernommen.
Dirk Liedtke, Geschäftsführender Partner bei Mummert & Company, ergänzte: „Diese Transaktion ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert; einerseits ist der lokale Eintritt durch ein bis dato in Deutschland nicht präsentes südkoreanisches Unternehmen bei den Premium-OEMs an sich beachtlich, andererseits zeigt sich, dass selbst eine Insolvenz dieser Größenordnung in einem extrem schwierigen Markt wie der Kunststoffzuliefererbranche ohne schmerzhafte Einschnitte bei den Belegschaften nachhaltig gelöst werden kann. Wir sind hoch erfreut, dass sich Mummert & Company erneut im Umfeld von Automotive-Restrukturierungsfällen erfolgreich engagieren konnte.“
Weitere Informationen unter:
http://www.mummertcompany.de