PwC analysiert Berichte der
größten Aktiengesellschaften in Deutschland, Österreich und der
Schweiz: Bestnoten für Henkel, Siemens und Roche / Unternehmen der
Energie- und Chemiebranche führend / Verbesserungsbedarf vor allem
beim Thema Stakeholder-Dialog
Die Anforderungen von Investoren, Politik und Gesellschaft an eine
verantwortliche und nachhaltige Unternehmensführung sind in den
vergangenen Jahren stetig gewachsen. Dies schlägt sich in Deutschland
nicht nur in einer höheren Zahl der vorgelegten
Nachhaltigkeitsberichte, sondern auch einer vergleichsweise hohen
Qualität der so genannten nicht-finanziellen Berichterstattung
nieder. Dies geht aus der Studie „Unternehmerische Verantwortung im
Zeitalter der Transparenz“ hervor, die die Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC in Österreich veröffentlicht hat. Basis der
Analyse ist eine Auswertung der insgesamt 89 Unternehmen des DAX 30,
des ATX- und Prime-Market in Österreich (39) und des Schweizer
Leitindex SMI (20). Von den 30 Unternehmen im Deutschen Aktienindex
(DAX) publizieren mittlerweile 26 einen Nachhaltigkeitsbericht, von
den 20 Unternehmen des SMI veröffentlichen 13 ihre nicht-finanziellen
Informationen sowie nur 11 von insgesamt 39 analysierten Unternehmen
in Österreich.
DAX 30 liegen in der Gesamtwertung vorne
Gemessen an Vollständigkeit, Transparenz und Aussagekraft der
nicht-finanziellen Berichterstattung schneiden die deutschen
Unternehmen am besten ab. Auf einer Skala von 0 bis 100 Prozent
erreichen diese einen Durchschnittswert von 77 Prozent, während die
Aktiengesellschaften aus der Schweiz (66 Prozent) und Österreich (43
Prozent) deutlich niedrigere Noten erhielten. Die Gesamtnote ergibt
sich aus der Bewertung von Aussagen zu 18 Einzelindikatoren,
beispielsweise zu den Themenfeldern Energieverbrauch und
Energieeffizienz, lokale Wertschöpfung oder Menschenrechte. Alle
Indikatoren beruhen auf international anerkannten Richtlinien und
Bewertungskriterien von Rating-Agenturen.
Bestnoten für Henkel, Siemens und Roche
In der Einzelbewertung aller 89 analysierten Unternehmen
erreichten die Nachhaltigkeitsberichte des Konsumgüterherstellers
Henkel (95 Prozent), der Siemens AG (94 Prozent) und der Schweizer
Roche Ltd. (ebenfalls 94 Prozent) die besten Durchschnittswerte.
Anforderungen der Stakeholder besser berücksichtigen „Die Qualität
der Nachhaltigkeitsberichterstattung der deutschen Unternehmen ist in
den letzten Jahren deutlich gestiegen – dennoch gibt nach wie vor
Verbesserungsbedarf, vor allem im Hinblick auf die Bedürfnisse der
Stakeholder“, erläutert Michael Werner, verantwortlicher Partner für
den Bereich Sustainability Services in Deutschland.“ Lediglich ein
Drittel der DAX-Unternehmen setzt sich in der öffentlichen
Kom¬munikation eingehend mit seinen Stakeholdern auseinander, in
Österreich und der Schweiz ist der Anteil dieser Unternehmen noch
geringer“.
Voraussetzung für die Akzeptanz der Berichte bei den
Anspruchsgruppen ist, dass sie umfassend und nachvollziehbar sind:
„Rückschläge und Herausforderungen sollten nicht ausgeblendet,
sondern offen dargestellt werden, dies erhöht die Glaubwürdigkeit“,
betont Michael Werner.
Branchenvergleich: Energie- und Chemieunternehmen liegen vorn
Überdurchschnittlich gut fällt die Bewertung der
Nachhaltigkeitsberichte in den Branchen aus, die schon länger unter
Beobachtung kritischer Stakeholder wie Verbraucher- und
Umweltorganisationen stehen. So erreichen die Energieunter-nehmen mit
einer Durchschnittsnote von 85,6 Prozent den Spitzenplatz im
Vergleich aller börsennotierten Gesellschaften aus Deutschland,
Österreich und der Schweiz. Die Chemiebranche folgt mit
durchschnittlich 82 Prozent auf Rang zwei.
Nachhaltigkeitsberichte deutscher Banken schneiden gut ab
Die Banken, die im Zuge der Finanzkrise besonders in den Fokus
gerückt sind, schneiden zumindest in Deutschland mit einer Bewertung
von 83 Prozent sehr gut ab, wegen niedrigerer Noten in der Schweiz
und Österreich landet der Sektor mit gut 68 Prozent jedoch insgesamt
nur im Mittelfeld.
Verarbeitende Industrie besonders gefordert
Überraschend schwach zeigt sich die verarbeitende Industrie.
Obwohl die Unternehmen mit Themen wie Klimaschutz, Umweltmanagement,
Produktverantwortung oder auch Arbeitssicherheit besonders gefordert
sind, erreichen die Nachhaltigkeitsberichte der Branche im
Durchschnitt nur eine Bewertung von 56 Prozent.
Die Studie “ Unternehmerische Verantwortung im Zeitalter der
Transparenz“ steht zum Download bereit unter folgendem Link:
www.pwc.de/nachhaltigkeit-transparent
Pressekontakt:
Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Pressesprecherin
Marketing & Communications
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