–Börse Online–: Finanzexperten sehen kaum
negative Folgen für die Weltwirtschaft durch die Ereignisse in Japan
/ An den Aktienmärkten bald wieder „Business as usual“
Die dramatischen Ereignisse in Japan werden die Entwicklung der
Weltwirtschaft kaum negativ beeinflussen. Zu dieser Einschätzung
gelangen führende Finanzexperten, die das Anlegermagazin –Börse
Online– (Ausgabe 13/2011, EVT 24. März) zu den Auswirkungen der
Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe befragt hat. Die Vergangenheit habe
gezeigt, dass Naturkatastrophen wie der Hurrikan Katrina oder der
Tsunami im Indischen Ozean 2004 nicht die Kraft hätten „den
vorherrschenden Wirtschaftstrend umzukehren“, meint Citigroup-Analyst
Steven Wieting.
Zwar sagen die Experten Japan harte Zeiten vorher, aber selbst im
Falle einer dortigen Rezession würde das die Weltwirtschaft kaum
treffen. „Japan ist eine große Volkswirtschaft, aber nicht der Nabel
der Welt“, erläutert Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka. So sei der
Inselstaat im Vergleich zu anderen Industrienationen von der
Außenwelt quasi abgeschnitten. „Die Handelsverflechtungen mit der
Welt sind nicht so ausgeprägt, wie man es bei der drittgrößten
Volkswirtschaft vermuten würde“, bestätigt auch Cyrus de la Rubia,
Anleiheexperte bei der HSH Nordbank. Nach Meinung der Finanzexperten
könnten darüber hinaus vor dem Hintergrund der Globalisierung und des
Aufstiegs der neuen Wachstumsmärkte Produktionsausfälle in Japan
heute von anderen besser aufgefangen werden als früher. „Der
steigende Verbrauch der Schwellenländer gleicht einen erheblichen
Teil aus“, sagt Michael Harms von Delbrück Bethmann Maffei.
Auch die Finanzwelt dürfte schnell wieder zur Tagesordnung
übergehen: „An den Aktienmärkten wird es bald wieder heißen: Business
as usual“, ist Josef Kaesmeier, Chefvolkswirt bei Merck Finck & Co,
zuversichtlich. Das gelte auch für den Dax. „Die starke Position
deutscher Aktien ist unbeschädigt. Der Gewinnzyklus der Unternehmen
bleibt intakt“, meint Michael Harms.
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