Ein Bevölkerungsrückgang ist in Deutschland auf
lange Sicht unvermeidbar. Denn die Zahl der Gestorbenen wird die Zahl
der Geborenen immer stärker übersteigen. Diese Lücke kann nicht auf
Dauer durch den positiven Saldo aus Zuzügen nach und Fortzügen aus
Deutschland geschlossen werden. „Die Bevölkerungszahl von 80,8
Millionen Menschen im Jahr 2013 wird je nach Ausmaß der angenommenen
Nettozuwanderung voraussichtlich noch 5 bis 7 Jahre steigen und
anschließend abnehmen“, sagte Roderich Egeler, Präsident des
Statistischen Bundesamtes (Destatis), im Rahmen der Pressekonferenz
zur 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung. „Unter den Stand
von 2013 sinkt sie frühestens 2023. Im Jahr 2060 wird die
Einwohnerzahl 67,6 Millionen bei schwächerer Zuwanderung und 73,1
Millionen bei stärkerer Zuwanderung betragen.“
Langfristige Bevölkerungsvorausberechnungen sind allerdings keine
Prognosen. Sie liefern „Wenn-Dann-Aussagen“ und zeigen, wie sich die
Bevölkerung und deren Struktur unter bestimmten Annahmen verändern
würden. Den hier dargestellten Ergebnissen liegen zwei von insgesamt
acht Varianten der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung
zugrunde. Diese Varianten beschreiben die Entwicklung bis 2060 unter
den Annahmen einer durchschnittlichen jährlichen Geburtenrate von 1,4
Kindern je Frau bei einem steigenden durchschnittlichen Alter der
Frau bei der Geburt des Kindes, eines Anstiegs der Lebenserwartung um
7 (Männer) beziehungsweise 6 Jahre (Frauen) und unter zwei
unterschiedlichen Wanderungsannahmen. Die erste Wanderungsannahme
geht von einem Abflachen der anfangs sehr hohen jährlichen
Nettozuwanderung von 500 000 auf 100 000 Personen innerhalb von 6
Jahren bis zum Jahr 2021 aus. Anschließend bleibt der Wanderungssaldo
bei 100 000 Personen pro Jahr. Im zweiten Szenario wird angenommen,
dass der jährliche Wanderungssaldo bis zum Jahr 2021 auf 200 000
Personen sinken und sich dann auf diesem Niveau verfestigen wird. In
allen Unterlagen zur Pressekonferenz sowie im Internet-Angebot von
Destatis werden diese Varianten als „Kontinuität bei schwächerer
Zuwanderung“ (Variante 1) und „Kontinuität bei stärkerer Zuwanderung“
(Variante 2) bezeichnet.
Besonders stark wird die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter
schrumpfen. Die Anzahl der 20- bis 64-Jährigen (2013: 49 Millionen)
wird ab 2020 deutlich zurückgehen und 2060 je nach Stärke der
Nettozuwanderung etwa 34 beziehungsweise 38 Millionen betragen (- 30
% beziehungsweise – 23 %). Der Anteil der 20- bis 64-Jährigen an der
Gesamtbevölkerung wird von 61 % im Jahr 2013 auf etwa 51 %
beziehungsweise 52 % im Jahr 2060 sinken. Wird das Erwerbsalter mit
67 statt mit 65 Jahren abgegrenzt, so werden es 2060 noch etwa 36 bis
40 Millionen sein.
Ebenso zurückgehen wird die jüngere Bevölkerung im Alter unter 20
Jahren von gegenwärtig 15 Millionen auf 11 beziehungsweise 12
Millionen im Jahr 2060 (- 26 % beziehungsweise – 18 %). Ihr Anteil an
der Gesamtbevölkerung wird dabei von 18 % auf 16 % zurückgehen.
Dagegen wird die Anzahl der Menschen im Alter ab 65 Jahren weiter
steigen. Besonders stark wird diese Altersgruppe in den nächsten 20
Jahren wachsen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge sukzessive in
dieses Alter aufrücken. Im Jahr 2060 wird die Anzahl der ab
65-Jährigen 22 bis 23 Millionen betragen. Während derzeit jede fünfte
Person dieser Altersgruppe angehört (2013: 21 %) wird es 2060 jeder
dritte sein (2060: 32 % beziehungsweise 33 %).
Die demografische Alterung schlägt sich besonders deutlich in den
Zahlen der Hochbetagten nieder. Im Jahr 2013 lebten 4,4 Millionen
80-Jährige und Ältere in Deutschland. Ihre Anzahl wird 2060 mit
insgesamt 9 Millionen etwa doppelt so hoch sein wie heute. Der Anteil
der Hochaltrigen an der Gesamtbevölkerung betrug 2013 rund 5 %, bis
2060 wird er auf 12 % beziehungsweise 13 % zunehmen. Vier von zehn
Menschen im Alter ab 65 Jahren werden dann 80 Jahre und älter sein.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) sowie
weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell
zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Reinhold Zahn,
Telefon: +49 611 75 2242,
Kontaktformular
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de