Digitale Zeitungen brauchen digitale Inhalte
Bereits 17 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung zwischen 14 und 69 Jahren sind laut einer aktuellen Studie des Allensbacher Instituts für Demoskopie regelmäßig mobil online und fast ein Drittel der Befragten gab an, öfter mobil Nachrichten und andere journalistische Inhalte zu lesen – deutlich mehr als noch in 2010. Im Vergleich zur Vorjahresstudie konnten die untersuchten Onlinezeitschriften gar ein Wachstum der Nutzerzahlen bis zu 39 Prozent verzeichnen. „Solche Zahlen lassen die Branche optimistisch in die digitale Zukunft blicken“, doch die Verlage sind nun gefragt, auf diese rasante Entwicklung entsprechend zu reagieren“, erklärt Rang. „Es wird nicht reichen, mit der App für iPad oder Android-Tablets ein PDF der Printausgabe zur Verfügung zu stellen, was auch die eigenen Untersuchungen des VDZ zeigen.“ Vielmehr erwarten Nutzer künftig noch mehr Interaktionsmöglichkeiten, eine bessere Verlinkung weiterführender Informationen und zusätzliche crossmediale Inhalte – schlicht ein Angebot, das der Art und Weise seiner Verbreitung gerecht wird.
Neue Webtechnologien erschließen größeren Leserkreis
„Zeitungen und Zeitschriften, die sich mit der Neugestaltung ihres Online-Auftrittes beschäftigen, sollten diesen zudem möglichst plattformunabhängig gestalten“, erläutert der Ludwigsburger IT-Experte. „Die Beschränkung auf ein System sperrt mögliche Leser von vornherein aus und neue Web-Technologien machen die noch weit verbreitete Verwendung mehrerer Anwendungen für unterschiedliche Endgeräte überflüssig.“ Browseranwendungen, die dem aktuellen Responsive-Webdesign-Standard entsprechen, erkennen automatisch die Anforderungen des jeweiligen Endgerätes und liefern stets das optimale Erscheinungsbild – ob auf iPhone, iPad oder Android Geräten.
Paywall – flexible Bezahlmodelle gewinnen neue Leser statt sie zu verschrecken
Viele Verleger setzen derzeit noch auf eigenständige Apps, die über den iTunes-Store oder den Android-Market erhältlich sind. Zum einen sind diese Anwendungen bei den Nutzern beliebt, denn sie waren den Browserapplikation bisher in punkto Handhabung oft überlegen. Zum anderen ist die Bereitschaft für eine App zu zahlen, die einen solchen deutlichen Mehrwert bieten, vergleichsweise groß. „Da das Hauptargument des Usability-Vorsprungs bald nicht mehr haltbar ist, empfiehlt es sich, über andere Finanzierungsmodelle nachzudenken“, rät der ipunkt Geschäftsführer. „Einige Zeitschriften haben bereits erfolgreich mehrstufige Paywall-Lösungen eingeführt. Ein angenehmer Nebeneffekt: Die hohen Provisionen der App-Stores fallen weg.“ Im Gegensatz zu anderen Bezahl-Varianten, die nach dem Prinzip „ganz oder gar nicht“ aufgebaut sind, ermöglichen es mehrstufige Paywalls, Leser schrittweise an den Paid-Content heranzuführen. So verschwinden nicht alle Informationen generell hinter einer Bezahlschranke, sondern nur bestimmte Angebote, die dem Leser einen zusätzlichen Mehrwert bieten. Zahlende Kundschaft kann sich so zuvor von der Qualität des Angebotes überzeugen. Darüber hinaus ist eine Kopplung einzelner Stufen mit dem Printabonnement vorstellbar und kann letztendlich sogar dazu führen, neue Leser für die gedruckte Ausgabe zu gewinnen.
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