Neue OZ: Interview mit Andreas Sikorski, Chef des für Fördergenehmigungen zuständigen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG)

Weltweite Krisen verstärken Nachfrage nach
Erdöl- und Erdgasfeldern in Niedersachsen

Zwei Drittel der Landesfläche bereits mit Fördergenehmigungen
abgesteckt

Osnabrück.- Die Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten
verstärken das Interesse an den Erdöl- und Erdgasfeldern in
Niedersachsen. „Wir beobachten, dass regelrecht Claims abgesteckt
werden“, sagt Andreas Sikorski, Chef des für Fördergenehmigungen
zuständigen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) im
Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag). Überall dort,
wo Genehmigungen ausliefen, würden die Felder von Förderunternehmen
aus aller Welt unmittelbar nachbesetzt, so der Behördenchef.
Mittlerweile seien zwei Drittel der Landesfläche in Niedersachsen
durch Bergbauberechtigungen für Kohlenwasserstoffe abgedeckt. „Das
heißt aber nicht, dass die Förderung unmittelbar wieder anläuft. Das
hängt vom Weltmarktpreis für Gas und Öl ab“, sagte Sikorski. Erst
wenn der Preis hoch genug sei, werde mit der kostspieligen Förderung
hierzulande begonnen. Weil die weltweiten Krisen als Preistreiber
fungierten, stiege folglich das Interesse an niedersächsischen
Rohstoffen wieder. Nach Aussage des LBEG-Leiters sind die Öl- und
Gasreserven in Niedersachsen beim jetzigen Stand der Technik
allerdings in etwa zehn Jahren erschöpft. Vor diesem Hintergrund
mahnte Sikorski in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ zu einer
sachlicheren Debatte über Fracking. Derzeit würden Möglichkeiten
ausgelotet, den Moment hinauszuzögern. Dabei werde aber keine Behörde
Methoden genehmigen, die der Umwelt schädigen, so Sikorski.
Niedersachsen verfügt bundesweit über die größten Erdgasreserven,
folglich wird hier auch am meisten gefördert. Beim Erdöl liegt das
Bundesland auf Platz zwei hinter Schleswig-Holstein.

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