Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Arbeitsmarkt / September

Goldener Oktober

Auch wenn das Wetter es nicht unbedingt erwarten lässt:
Deutschland sieht einem goldenen Oktober entgegen. Zumindest auf dem
Arbeitsmarkt sind deutlich sonnigere Zeiten angebrochen. Es fehlt
nicht mehr viel, und die psychologisch wichtige Marke von drei
Millionen Arbeitslosen wird wieder unterschritten. Dass dies gelingt,
kann man als sicher annehmen. Denn die Exportmaschinerie läuft weiter
auf Hochtouren. Zusätzlich kommt jetzt auch die Binnennachfrage in
Schwung. Darauf deuten der steigende GfK-Konsumklimaindex und
positive Einzelhandelsdaten hin.

Weitere Impulse gibt es aus der Stahlindustrie. Die Einigung auf
3,6 Prozent mehr Geld bedeutet eine deutliche Steigerung der
Reallöhne, die sich mit Sicherheit im Konsumverhalten niederschlagen
wird. Zudem ist der mit Spannung erwartete Abschluss ein Signal, das
weit über die Branche hinaus Bedeutung hat. Andere Bereiche werden
folgen, auch wenn nicht in jedem Wirtschaftszweig so hohe Abschlüsse
möglich sind wie in der aktuell sehr starken Stahlindustrie.

Zur Nachahmung empfohlen sei ferner die Einigung auf gleiche
Bezahlung von Leiharbeitern. Denn auch sie bedeutet mehr Geld in den
Portemonnaies von Verbrauchern. Zudem kann es nicht sein, dass die
zur Abfederung von Produktionsspitzen sinnvolle Zeitarbeit massenhaft
zum Lohndumping missbraucht wird.

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