Den Weg fortsetzen
Das deutsche Jobwunder in Zeiten der Schuldenkrise ist keine
Selbstverständlichkeit. Es beruht auf einer Sozialpartnerschaft, die
in Europa – abgesehen von Skandinavien und den Niederlanden –
ihresgleichen sucht. Die Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt hat
dazu geführt, dass die Bundesbürger von der Krise bisher wenig
spüren, stattdessen konsumieren und die Wirtschaft in der gesamten
Euro-Zone stützen.
Das allein wäre es wert, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.
Alternativlos – um es mit einem umstrittenen Wort der Kanzlerin zu
sagen – ist er für Unternehmen, die ihre Produkt- und
Dienstleistungsqualität in den nächsten Jahren mit einem immer
knapper werdenden Angebot an fähigen Arbeitskräften absichern müssen.
Daher ist die Prognose, wonach die Erwerbstätigkeit auch 2012
zunehmen wird, trotz wachsender Konjunkturrisiken nicht gewagt. Und
noch eine jüngere Entwicklung wird sich fortsetzen: die Zunahme
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Denn so richtig die
Umsetzung der Agenda 2010 war, so falsch waren manche Folgerungen
daraus. Etwa die, dass betriebliche Optimierung auch der
Volkswirtschaft nützt. Das war weder bei der Frühverrentung noch beim
Verzicht auf Mindestlöhne der Fall – und deshalb waren hier
Korrekturen überfällig.
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