Neue OZ: Kommentar zu Auto / Deutschland / Studie

Endlich aufgewacht

Wenn in gut zwei Wochen die Internationale Automobil Ausstellung
in Frankfurt ihre Tore öffnet, wird eine Farbe viele Stände
beherrschen: Grün. Sie steht für Fortschritt und Nachhaltigkeit, für
Innovation und Verantwortung. Welche Firma schreibt sich diese
Begriffe nicht gerne auf ihre Fahnen? Die Farbe steht stellvertretend
für die Elektromobilität. Mit deren Hilfe soll es uns in Zukunft
möglich sein, die täglichen Autofahrten mit reinem ökologischen
Gewissen zurückzulegen. Nach dem Motto: Grün ins Grüne. Bis dahin ist
es allerdings noch ein weiter Weg. Neben anderen Problemen muss der
Strom aus der Steckdose für unser E-Mobil aus erneuerbaren Energien
kommen, sonst macht das Ganze keinen Sinn. Bis heute wird der
deutschen Automobilindustrie nachgesagt, den E-Mobil-Trend
verschlafen zu haben. Die Umfrage bescheinigt den inländischen
Managern und Ingenieuren jetzt allerdings, am Ende die Führungsrolle
auch in diesem Bereich der Autotechnik zu übernehmen. Das überrascht.
Denn in der praktischen Umsetzung hinken die Deutschen bisher hinter
anderen her, etwa den Asiaten. Aber die berühmte deutsche
Gründlichkeit wird sich auch hier eines Tages auszahlen.

Die Autowerke und Zulieferer sind inzwischen wenigstens
aufgewacht. Milliardeninvestitionen müssen sich allerdings rechnen.
Bosch etwa will bereits 2020 beim Thema E-Mobilität schwarze Zahlen
schreiben, ein ehrgeiziges Ziel.

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