Neue OZ: Kommentar zu Auto / Konjunktur

Nicht in Sicht

Alles wie gehabt: Deutschland fährt mit angezogener Handbremse,
Westeuropa ist auf dem Pannenstreifen liegen geblieben, China und die
USA geben auf der linken Spur weiterhin Gas.

So ist seit Langem die Gewichtsverteilung auf dem Kfz-Markt, und
es scheint so, dass sie das noch für einige Zeit bleiben wird. Nur:
Eine gesicherte Vorhersage kann diesbezüglich niemand machen. Das
macht die Planungen für eine träge Branche schwierig.

Solange der Markt für Premium-Karossen in den USA und China boomt,
lässt das die Bilanzen der deutschen Hersteller in hellem Glanze
erstrahlen. Sie brauchen aber einen Plan B in der Schublade für den
Fall, dass die Gelddruckmaschinen in den Boomländern zum Stillstand
kommen.

Das ist finanziell nur schwer zu stemmen. Entwicklungskosten und
Strategien für neue Fahrzeuge – etwa zur Produktion neuer, günstiger
und sparsamer Kleinwagen für den europäischen Markt – verschlingen
viel Geld. Geld, das längst nicht jeder Hersteller hat. Und so werden
trotz der kämpferischen Prognose von VDA-Präsident Matthias Wissmann
in nächster Zeit schmerzhafte Einschnitte bei einigen Marken folgen.
Die deutschen Premium-Hersteller könnten dank
Diversifikationsstrategien und weltweiter Absatzmärkte verschont
bleiben. Doch Fiat, Ford, Opel oder PSA Peugeot/Citroën brauchen
dringend einen Aufschwung in Europa – der nicht in Sicht ist. Ebenso
wenig wie ein echter Plan B.

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