Unsinnig und unlogisch
Kaum geht es der Automobilindustrie wieder etwas besser, da
verlangen Politiker Teile der Abwrackprämie zurück. Das entbehrt
jeder Grundlage und ist schon insofern unlogisch, als derzeit die
negativen Folgen der Prämie zu beobachten sind.
Zwar melden die deutschen Autohersteller satte Gewinne und
steigende Produktionszahlen. Doch ist dies der glücklichen Fügung zu
verdanken, dass es in China und den USA gerade einen Automobilboom
gibt. Der Inlandsabsatz schrumpft dagegen – eine Folge der 2009
künstlich ausgelösten Nachfrage. Viele Autokäufe wurden vorgezogen,
was sich jetzt extrem dämpfend auswirkt.
Zu fragen ist auch, wer denn Subventionen zurückzahlen soll.
Profitiert von der Prämie haben vor allem die Produzenten kleiner
Wagen, und hier nicht nur VW und Opel, sondern massenhaft auch
ausländische Hersteller. Wie aber sollen die zur Kasse gebeten
werden?
Vollends unsinnig wird die aktuelle Debatte, wenn man sich vor
Augen hält, dass der Staat bereits eine Abwrackdividende
eingestrichen hat, unter anderem in Form erhöhter
Mehrwertsteuereinnahmen. Hinzu kommt, dass die Sozialetats entlastet
worden sind, weil die Arbeitslosigkeit gedämpft werden konnte.
Nein, für Rückzahlungen gibt es keinen Anlass. Auch deshalb nicht,
weil die deutsche Automobilindustrie noch viel Geld in Forschung und
Entwicklung investieren muss, um beim Bau von Elektroautos nicht den
Anschluss zu verlieren.
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