Das Ende der Autozeit
Carsharing symbolisiert den Abschied vom Auto-Zeitalter.
Zugegeben, diese These ist angesichts der aktuellen Absatzrekorde
sehr gewagt. Insbesondere die Chinesen entdecken mit dem neuen
Wohlstand ihr Interesse für das Automobil. Den großen Konzernen
dürften insbesondere in Asien fette Jahre bevorstehen. Aber der
Gedanke vom Ende der Autozeit ist nicht so abwegig, wie man meinen
könnte. In Westeuropa hat das Automobil-Zeitalter längst seinen
Höhepunkt überschritten. Verstopfte Straßen, fehlende Parkplätze und
insbesondere in den Ballungszentren ein tolles Angebot öffentlicher
Verkehrsmittel machen Autos zunehmend unattraktiv. Insbesondere
junge, gut ausgebildete Leute werden immer häufiger zu Berufsnomaden
und ziehen ihrem Job hinterher.
Die Folge: Wer heute als Akademiker aus Niedersachsen nach Berlin,
Hamburg oder München zieht, wird in der Regel auf ein Auto
verzichten. Supermarkt, Arzt und Kino sind bestenfalls zwei
U-Bahn-Haltestellen entfernt. Der Markt für Carsharing ist vorhanden:
Der Erfolg wird aber von der Anzahl der Autos abhängen. Wer sich auf
das geliehene Auto verlässt, erwartet ständige Verfügbarkeit.
Insbesondere dann, wenn man mit schweren Einkaufstüten im Regen
steht. Schafft es Daimler, mit seiner Autoflotte ein dichtes Netz in
den Städten zu spannen, wird der Konzern zum Wegbereiter für das
Carsharing-Zeitalter.
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