Richtige Lösung
Es ist hilfreich, die Affäre um die HSH-Nordbank einmal vom Ende
her zu durchdenken. Worum geht es letztlich? Darum, ein durch
riskante Geschäfte und andere Affären schwer angeschlagenes Geldhaus
wieder auf Vordermann zu bringen. Kein Bundesland kann sich eine
Landesbank in diesem Zustand leisten. So gesehen, sind Dirk
Nonnenmacher, der den HSH-Chefposten räumen muss, sogar Verdienste
anzurechnen. Nachdem er 2008 die Führung übernommen hatte, konnte er
die Verluste reduzieren.
Richtig ist aber auch, dass der Chefposten einer Landesbank eine
politische Aufgabe ist. Das spielt bei Nonnenmachers Entlassung eine
erhebliche Rolle. Mehr noch: Darüber ist der Manager letztlich
gestolpert – und hat dazu auch noch maßgeblich selbst beigetragen.
Bis heute macht Nonnenmacher nicht den Eindruck, als sei ihm
sonderlich an der Aufklärung der dubiosen Finanzgeschäfte gelegen. So
hatten sich das die Regierungen in Kiel und Hamburg sicher nicht
vorgestellt.
Hinzu kommen die vielen Vorwürfe der Bespitzelung von Mitarbeitern
oder unterdrückte Zeugenaussagen. Zwar ist davon nichts bewiesen –
was man Nonnenmacher ebenfalls zugute halten muss. Zur Ruhe gekommen
ist die HSH unter dem Bankmanager aber auch nicht. Am Ende war der
politische Druck zu hoch. Die Regierungen mussten handeln – und haben
richtig entschieden.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207