Volle Kassen verpflichten
Der Sieg der Dortmunder Borussen über Real Madrid wird als gutes
Omen in die Geschichte des Chemiekonzerns Evonik eingehen. Die
Sportler mit dem Logo des Unternehmens auf der Brust spielten sich
virtuos zum 4:1-Sieg, Evonik-Vorstandschef Klaus Engel hat sich
geschickt zu einer Erstnotierung von 33 Euro je Aktie gepokert.
Das Experiment, die Aktien vor dem öffentlichen Börsengang bei
großen Anlegern zu platzieren, war von Privatanlegern kritisiert
worden. Aber es ist gelungen: Die Haupteigentümer, die RAG-Stiftung
und der Finanzinvestor CVC, haben mit dem Aktienverkauf mehr als zwei
Milliarden Euro eingenommen. Bei einem normalen Börsengang hätte
spätestens der Durchhänger der Finanzmärkte in der vergangenen Woche
ein solches Volumen unmöglich gemacht.
Analysten sehen in dem Debütanten gar einen Kandidaten für den
Deutschen Aktienindex. Darüber hinaus könnte Evonik anderen
Unternehmen, die wegen ungewisser Konjunkturaussichten noch vor
Börsengängen zurückschrecken, als Eisbrecher dienen.
So weit, so gut. Entscheidend für das künftige Auf oder Ab der
Evonik-Aktie wird sein, was Engel mit dem Geld anstellt, das die
Anleger ihm beschert haben. Dass er zukaufen will, hat er bereits
angedeutet. Evonik ist ein hervorragend ausgerichtetes, in lukrativen
Segmenten des Chemiemarkts tätiges Unternehmen. Management und
Aufsichtsrat müssen dafür sorgen, dass das so bleibt.
Christian Schaudwet
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