Gelungene Rettung
Das größte Problem der Cebit ist schon fast so alt wie die
Computermesse selbst: Zu Hochzeiten drängten sich mehr als 800 000
Besucher in den Hallen. Besonders an Wochenenden strömten
Abertausende nach Hannover, um die digitale Glitzerwelt zu bewundern,
und um hier und da Werbegeschenke abzugreifen. Die Großen der
Branche, die ihr Geld mit Endkunden verdienen, spielten dieses Spiel
mit.
Aber die meisten Aussteller waren verärgert. Bei dem lärmenden
Gedränge blieb kein Platz mehr, um seriös mit Geschäftspartnern zu
sprechen. Die Messeveranstalter mussten umdenken. Sie haben
verstanden. Es wird einiges unternommen, um sich mit den Ausstellern
zu versöhnen. „Beutelratten“, wie die Werbegeschenke sammelnden
Schaulustigen spöttisch genannt werden, sind auf der Cebit kaum noch
zu sehen.
Mit abermals stark erhöhten Eintrittspreisen setzt der
Messeveranstalter in diesem Jahr ein weiteres deutliches Signal: Wir
wollen nur Fachbesucher auf der Cebit haben. Das ist richtig so. Nur
wenn sich die Präsenz auf der Messe für die Aussteller lohnt, werden
sie ihr die Treue halten. Ohne das Umsteuern hätte sich der
Bedeutungsverlust der Cebit in den kommenden Jahren fortgesetzt, das
Aushängeschild der deutschen IT-Branche wäre in der Versenkung
verschwunden.
Alexander Klay
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