Neue OZ: Kommentar zu Computer / Internet / Elektro / USA

Googeln in allen Lebenslagen

Die lange Liste von Googles Zukäufen in den vergangenen Jahren
lässt ahnen, wie viel näher der einst als Suchmaschinenbetreiber
gegründete Konzern dem Menschen noch rücken will. Da waren allein
vier Hersteller menschenähnlicher Robotertechnik, ein Entwickler von
Software zur Gesichts- und Gestenerkennung und ein Spezialist für die
Auswertung von Smartphone-Nutzungsdaten. Google-Projekte wie
„Chromecast“, das Informationen über TV-Nutzung sammelt, die
Datenbrille „Google Glass“ und das fahrerlose Auto kommen dazu.

Seit seiner Gründung im Jahr 1998 wuchs das Unternehmen zu kaum
vorstellbarer Größe und Reichweite. Aus unternehmensstrategischer
Sicht ist das eine phänomenale Erfolgsgeschichte. Aus Sicht vieler
Bürger aber wird der verführerisch bequem zu nutzende
Internetdienstleister allmählich zu einem engmaschigen Netz, das sich
über ihr gesamtes Leben zu legen droht.

Google entwickelt sich – weit über das Internet hinaus – zu einem
unverzichtbaren zentralen Dienstleister im Alltag des Menschen. Der
Kauf des Thermostatherstellers Nest ist ein weiterer Schritt, und
noch viele werden folgen.

Bei jedem einzelnen dieser Schritte sollten freiheitsliebende
Bürger sich fragen: Wollen wir Google diesen Raum geben? Lautet die
Antwort nein, muss die nächste Frage heißen: Wie stoppen wir Google?

Christian Schaudwet

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