Das Land hat keine Wahl
Angela Merkel und Wen Jiabao beschwören einmütig die
deutsch-chinesische Wirtschaftspartnerschaft. Das tun Politiker der
beiden Länder eigentlich immer, wenn sie einander besuchen – meist
mit großen Wirtschaftsdelegationen im Schlepptau. Business as usual
also? Nicht ganz.
Diesmal steht ihre Zusammenkunft im Zeichen dringend notwendiger
technologischer Fortschritte bei der industriellen Nutzung von
Ressourcen. Chinas Industrie entwickelt einen Rohstoffhunger, der die
Welt an ihre Grenzen führt. Deutsche Unternehmen sind führend bei
Technologien und Verfahren, die helfen, industrielle Fertigung
ressourceneffizienter zu machen, und China hat großes Interesse
daran.
Es gibt, so auch gestern in Hannover, berechtigte Kritik an der
engen Verflechtung deutscher Unternehmen mit der chinesischen
Staatswirtschaft. In China werden Menschen vom Staat misshandelt und
hingerichtet.
Aber so bitter es ist: Deutschland kann mahnen, aber es hat keine
Wahl. Es muss eng mit China zusammenarbeiten und mit allem, was es
hat, dazu beitragen, dass Chinas Wirtschaft weniger Energie- und
Produktionsrohstoffe verbraucht. Im eigenen Interesse. Im Interesse
der Welt.
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