Neue OZ: Kommentar zu Energie / Strom

Lasten sind ungleich verteilt

Der Unmut über den Preis der Energiewende wird wachsen. 2007 hat
die deutsche Regierung mit den Partnern in der Europäischen Union
vereinbart, mehr erneuerbare Energien für die Stromerzeugung
einzusetzen. Für die Versorgungssicherheit muss deshalb das
europäische Stromverbundnetz ausgebaut werden. In Deutschland wird
viel geplant und wenig gebaut.

Dass es auch anders geht, zeigt ein Blick in die Niederlande. Es
gab nach 2007 eine zügige Bestandsaufnahme der Netze und des
Kraftwerksparks. Dessen Modernisierung und der Netzausbau laufen
bereits, außerdem ist mit dem Gleichstromkabel vom niederländischen
Eemshaven nach Norwegen eine Anbindung der dortigen
Pumpspeicherkraftwerke geschaffen, die einen Ausgleich von
Stromproduktion und -bedarf leisten.

Wie durch eine schlechte Informationspolitik Unmut aufkommt, zeigt
sich im Emsland. Hier wird zusätzlich zur dort in Nord-Süd-Richtung
laufenden Höchstspannungsleitung derzeit eine zweite Leitung geplant.
Jetzt ist die dritte angekündigt worden. Netzbetreiber halten zwei
weitere für notwendig. Der Bevölkerung in der Region wird nur in
kleinen Portionen das Ausmaß der Neubaupläne enthüllt. Eine Debatte
über die ungleiche Verteilung der Lasten in Deutschland kann damit
verschoben, aber nicht vermieden werden.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weitere Informationen unter:
http://