Guter Kompromiss
Rund 52 Milliarden Euro – so viel Geld lässt sich die Europäische
Union ihre Agrarförderung in diesem Jahr kosten. Bei so hohen Summen
war es dringend geboten, die Subventionen auf Widersprüche,
Absurditäten und Einsparpotenziale abzuklopfen. Der nun vorgestellte
Kompromiss ist überwiegend ein Erfolg.
Überfällig war der Beschluss, Zuschüsse nur noch an aktive
Landwirte auszuzahlen. Betreiber von Flugplätzen und Golfanlagen
haben bald keinen Anspruch mehr auf einen Platz an den Fördertrögen.
Gut, wenn die EU diesen Unfug beendet.
Ebenfalls positiv: Bauern müssen künftig naturnah wirtschaften,
wenn sie die volle Fördersumme erhalten wollen. Das dürfte für
Akzeptanzgewinne bei der Bevölkerung sorgen. Allerdings muss Brüssel
bei den Umweltauflagen auf Ausgewogenheit achten, um die Landwirte
nicht über Gebühr mit Bürokratie zu belasten. Die angepeilte stärkere
Förderung kleiner Betriebe zeigt, dass die EU den Rotstift nicht an
der falschen Stelle ansetzt. Denn das Höfesterben in Deutschland
trifft vor allem diese Betriebe.
Das sollten Kritiker bedenken, die die Subventionen stark
zusammenstreichen wollen. Die EU-Zuschüsse für die Bauern machen die
Hälfte ihrer Einnahmen aus. Ohne sie könnte kaum ein Hof überleben –
das gilt allerdings für große wie kleine gleichermaßen.
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