Neue OZ: Kommentar zu EU / Verkehr / Bahn

Wer soll das bezahlen?

Die Pläne der EU in allen Ehren: Aber allein bis zum Ende dieses
Jahrzehnts soll der Ausbau der Bahnstrecken EU-weit 550 Milliarden
Euro kosten, wer soll das denn bezahlen?

Klar ist, dass überall in der Gemeinschaft der Verkehr auf den
Straßen von Jahr zu Jahr zunimmt. Städte und Autobahnen ersticken
immer mehr unter dem Individualverkehr, hier muss zweifellos etwas
geschehen. Güter gehören, wie schon seit Jahrzehnten gefordert, auf
die Schiene. Aber wie soll das funktionieren? Das produzierende
Gewerbe hat seine Lager zunehmend auf Straße und Schiene verlagert,
just in time ist heute europaweit selbstverständlich. Das spart
Kosten für die Werke, lässt Autobahnen und Zubringerstraßen aber
zunehmend an ihre Grenzen stoßen. Das Transportgut auf die Bahn zu
bringen ist aber schon rein logistisch schwierig. Außerdem fehlen den
Bahnunternehmen europaweit Kapazitäten bei Güterwagen, egal ob es um
den Transport flüssiger oder fester Ware geht.

Jetzt sollen in Europa auch noch neue Hochgeschwindigkeitsstrecken
her, um Autofahrer von der Autobahn auf die Schiene zu locken. Das
ist nicht so einfach und erfordert neben dem Ausbau dieses Netzes
neue Ansätze bei der Mobilität allgemein. Denn wer am Bahnhof
angekommen ist, muss noch weiter bis zu seinem Ziel. Hier gilt es,
Angebote direkt vor Ort weiter auszubauen. Das gilt für den
Nahverkehr und sonstige Angebote wie Carsharing oder Ähnliches.

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