Halbherzige Umweltpolitik
   Die jüngste CO2-Vorgabe lässt die Deutschen mit einem 
Kopfschütteln zurück. Nachdem Brüssel bereits Schadstoffgrenzen für 
Pkw festgesetzt hat, scheint die Regulierung von Kleinlastern zwar 
konsequent. Sie ist es aber nicht. Denn jetzt wird die halbherzige 
Umweltpolitik des Europaparlamentes umso deutlicher. Konsequent und 
im Sinne der Umwelt wäre, alle Antriebe zu besteuern, die Schadstoffe
ausstoßen. Dazu gehören insbesondere schwere Lkw und Flugzeuge.
   Den Ärger mit Kleinunternehmern, den hauptsächlichen Nutzern der 
jetzt regulierten Kleinlaster, nehmen die Abgeordneten in Kauf. Vor 
der Schwerindustrie und der Luftfahrtbranche haben sie allerdings 
Beißhemmungen. Mit den Kleinlaster-Vorgaben wirkt es grotesk, dass 
Kraftstoffe für Flugzeuge in Deutschland bis heute nicht einmal 
besteuert werden. Ein Milliardengeschenk auf Kosten des Steuerzahlers
an die Luftfahrtbranche. Das führt dazu, dass viele Flüge 
mittlerweile billiger sind als Reisen mit der umweltfreundlicheren 
Bahn.
   Wenn es Brüssel wirklich nur um eine Reduzierung von Schadstoffen 
ginge, wäre es sehr viel zielführender, für Kleintransporter das 
gleiche Geschwindigkeitslimit einzuführen, wie es bereits seit Jahren
für Lkw gilt – Tempo 80. Das würde nicht nur den Schadstoffausstoß 
reduzieren, sondern die Autobahnen auch noch ein ganzes Stück 
sicherer vor Rasern machen.
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