Vielfalt als Chance
Die Bierbranche kämpft. Zwar noch nicht ums Überleben, aber um
Umsatz und Rendite. Denn die Deutschen trinken immer weniger Bier.
Von Jahr zu Jahr verkauft die Brauwirtschaft weniger von ihren gold-
und bernsteinfarbenen Köstlichkeiten.
Köstlichkeiten? Das sehen offenkundig nicht alle Biertrinker so.
Wie sonst wäre die wachsende Beliebtheit individueller
Kleinbrauereien und exotischer Importmarken zu erklären? Das Bier der
großen Brauer schmeckt zu gleich. Auf der Jagd nach einem
vermeintlichen Mehrheitsgeschmack verloren sie, was sie besonders
machte.
In Deutschland kommt deshalb eine Evolution in Gang, die in den
USA bereits vor 20 Jahren begann. Dort waren so viele Bierfans des
faden Einerleis der Industrie überdrüssig, dass sie neue, innovative
Anbieter freudig begrüßten. Inzwischen sind diese sogenannten
Craft-Brauer zu einer Marktmacht geworden, und die Großen haben
eigene Mikro-Brauereien gegründet, um am Boom teilzuhaben.
In Deutschland spielt der Trend zum Kleinen und Feinen nicht nur
Gründern in die Hände: Auch die traditionsreichen, unter dem Druck
der Großen leidenden Regionalbrauereien können daran gewinnen.
Vorausgesetzt, sie produzieren und vermarkten das, was sie anders
macht: gutes, unverwechselbares Bier.
Christian Schaudwet
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