Neue OZ: Kommentar zu Handel/Douglas

Lob für die Heuschrecke

Es ist erstaunlich: Trotz schwerer wirtschaftlicher Turbulenzen
hat das Geschäft mit oft teuren Parfums in Europa wenig gelitten. In
Deutschland konnte die Branche sogar zulegen. Der Verbraucher sucht
in der Krise den kleinen Luxus. Davon profitiert auch die
Parfümeriekette Douglas, die seit Jahren konsequent wächst.

Die Eigentümer machen vieles richtig. Sie bieten Edelmarken an,
dennoch ist die Kette nicht abgehoben, richtet sich auch an
Verbraucher mit schmalem Geldbeutel. Die Filialen sind deutlich
hochwertiger gestaltet als die von Drogeriemärkten wie dm oder
Rossmann. Das Sortiment liegt jedoch preislich teilweise dicht
beisammen. Auch Eigenmarken hat Douglas im Angebot, vor allem bei
Kosmetik – und tritt damit in direkte Konkurrenz zu den Drogerien.

Weil auch sie aufrüsten, werden sich die Einzelhandelsketten
stärker annähern und einen härteren Wettbewerb liefern. Für Douglas
bedeutet dies, dass die Wachstumsraten der vergangenen Jahre wohl
nicht zu halten sind. Es ist daher vorausschauend, dass die
Eigentümer nun eine halbe Milliarde Euro für die Expansion vor allem
im Ausland und im Internet bereitstellen.

Die Summe stammt auch vom neuen Teileigentümer, dem
US-Finanzinvestor Advent. Das ist bemerkenswert, weil solche Firmen
sonst gerne als „Heuschrecken“ verunglimpft werden. Dass dieses
Urteil zu pauschal ist, zeigen die Investitionspläne bei Douglas.

Georg Kern

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