Keine Bedrohung
Mal 5 Millionen, mal 15: Seit Jahren sind chinesische Investoren
unter Deutschlands kleinen und mittelständischen Unternehmen auf
Einkaufstour. Von der Gummifabrik über Autoelektrik bis zum
Spezialmaschinenbauer war so ziemlich alles dabei. Jetzt aber ein
börsennotierter Elektronikhändler mit Milliardenumsatz, und zwar für
ein Vielfaches der bisher investierten Summen.
Eine Bedrohung ist das nicht. Im Gegenteil. Durch wirtschaftliche
Verflechtung entsteht Nähe. Vermutlich bringt die Verzahnung dieser
Art mehr für Frieden und Verständigung als viele Gipfeltreffen auf
Ebene der Staats- und Regierungschefs mit ihren wolkigen und
wohlklingenden Abschlusserklärungen.
Wirtschaftlich ist es so, dass auch alle multinationalen Konzerne
in China aktiv sind und mithin zahlreiche deutsche Firmen. Die
Rekordzahlen von VW sind nur ein Beispiel – ohne China gäbe es sie
wohl nicht. Deutsche Unternehmen bauen Werke dort, übernehmen
ebenfalls Firmen, nutzen China als Absatzmarkt für ihre Produkte und
das Wissen ihrer Mitarbeiter. Da ist es nur gut und richtig, dass es
ab und an und demnächst wahrscheinlich häufiger auch einmal umgekehrt
geschieht.
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