Auf ins Gedränge
Keine Ladenschlusszeiten, keine Parkplatzsuche, kein
Tütenschleppen: Das klingt natürlich angenehm. Und ein bisschen so,
als möchte das neue Hertie uns glauben lassen, es habe soeben die
ideale Shopping-Methode erfunden. Vielleicht machen sich die
Firmengründer auf diese Weise Mut, denn sie wagen sich in einen hart
umkämpften Markt. Zalando, Amazon und selbst der Otto-Versand sind
die alten Hasen im Online-Handel. Dazu kommen Internet-Shops noch und
nöcher von Geschäften, die vorerst noch hauptberuflich in den
Fußgängerzonen präsent sind, wie H&M oder Esprit. Und selbst kleine
Buchhandlungen versuchen mit Online-Vertretungen, in der längst nicht
mehr so neuen Welt des E-Commerce zu bestehen.
Das neue Hertie ist also vorerst nur ein Händler unter vielen. Mit
einem traditionsreichen Namen zwar – aber der klingt nicht gerade
nach dem Handel des 21. Jahrhunderts. Noch nicht. Die Gründer von
Online-Hertie brauchen ein gutes Sortiment und einen reibungslosen
Bestell- und Liefer-Service. Dann haben sie eine Chance, den
Internet-Handel vielfältiger zu machen. Nur wer beim ersten Mal
zufrieden mit dem neuen Anbieter ist, wird wiederkommen – vor dem
Computer wird diese Entscheidung schneller und endgültiger getroffen
als bei Geschäften vor Ort. Dort bleibt der Einkauf trotz
vermeintlicher Nachteile wie der Parkplatzsuche attraktiv: Die Waren
anfassen zu können und beraten zu werden – viele Kunden schätzen das
bis heute.
Anne Diekhoff
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